Universität Salzburg, Fachbereich Ökologie und Evolution
Ein Bad in der Menge – Eintauchen in die Welt der Einzeller des marinen Planktons
Vortrag von Assoz.-Prof. Dr. Sabine Agatha
Sie sind meist winzig klein (0,03–0,3 mm), mit bloßem Auge nicht sichtbar und umschwärmen uns in großen Mengen beim Bad im Meer: die Einzeller des Planktons. Diese überwiegend harmlosen Organismen sind wichtige Komponenten im marinen Nahrungsnetz. Die einzelligen Algen unter ihnen ernähren sich mittels Fotosynthese und bilden zusammen mit Bakterien (bauen totes Material ab) die Nahrungsgrundlage für die „tierischen“ Einzeller. Diese sind wiederum Beute kleiner Krebschen und Fischlarven, aber auch in großem Umfang der Tiere des Meeresbodens.
Die „tierischen“ Einzeller stellen dadurch ein bedeutsames Bindeglied dar zwischen den Algen und den höheren Ebenen des Nahrungsnetzes, zu denen letztlich auch der Mensch zählt. Im Plankton der Weltmeere tummeln sich allein 1500 Arten einzelliger Wimpertiere. Mit ihren beweglichen Wimpern (Cilien) schwimmen sie durch das Wasser und strudeln sich winzige Nahrungsorganismen herbei. Die Wimpertiere haben vielfältige, oft artspezifische Strategien entwickelt, sich den Lebensbedingungen im Meer anzupassen.
Für das Verständnis der ökologischen Zusammenhänge sind daher Kenntnisse über die Vielfalt, die Mengen und das Leben der unterschiedlichen Wimpertier-Arten unerlässlich. Die Forschergruppe „Protozoologie“ am Fachbereich Ökologie und Evolution der Universität Salzburg zählt zu den führenden weltweit. Sie leistet mit der Entdeckungen neuer Arten und deren Beschreibung sowie der Rekonstruktion ihrer Evolution und den Verwandtschaftsverhältnissen einen wichtigen Beitrag bei der Erforschung der unzureichend bekannten Wimpertiere des marinen Planktons. Der Vortrag von Assoz.-Prof. Dr. Sabine Agatha gibt einen Einblick in das marine Plankton und insbesondere in die Vielfalt der dort lebenden Wimpertiere.
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