Ausgezeichnet: Stipendien und Preise der Wissensstadt

Salzburg zieht an – nicht nur viele Tourist*innen besuchen unsere Stadt, auch bei internationalen Wissenschaftler*innen und Literat*innen ist Salzburg beliebt. Das 2006 gegründete Scientists-in-Residence-Programm der Stadt Salzburg verbindet Forscher*innen, Autor*innen und Salzburger Wissenseinrichtungen. Auch herausragende Forschungsarbeiten werden in der Wissensstadt ausgezeichnet.

Junge interessante Wissenschaftler*innen und Autor*innen erhalten als Scientists in Residence die Möglichkeit mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in der Stadt Salzburg zu arbeiten.

„Egal ob Literaturarchiv, Jungk-Bibliothek, gendup, Literaturhaus oder Stefan-Zweig-Centre – die Wissenschaftler*innen aus aller Welt finden beste Arbeitsbedingungen in hoch-spezialisierten Einrichtungen vor. Die internationalen Kontakte bestärken die Institutionen und helfen ihnen bei der Vernetzung. Auch die Forscher*innen zeigen sich begeistert. Die Rückmeldungen zum Programm sind überwältigend“, so Verena Braschel, Initiatorin des Scientists-in-Residence-Programms.

Kennenlernen kann man die Scientists in Residence bei den öffentlich zugänglichen Vorträgen oder Workshops in den jeweiligen Einrichtungen. Das Stipendium richtet sich an Wissenschaftler*innen, die eine Kooperation mit Wissens- und Forschungseinrichtungen in der Stadt Salzburg planen. Sie können ein bis zwei Monate in Salzburg leben und arbeiten. Neben einer kostenlosen Wohnmöglichkeit werden auch Stipendien angeboten, um den Aufenthalt nicht an sozialen Kriterien scheitern zu lassen.

Wir haben die Stipendiat*innen zum Gespräch eingeladen und über ihre Arbeitsschwerpunkte und den Aufenthalt in Salzburg geplaudert. Wie es ihnen in der Wissensstadt gefällt, kann man hier nachlesen.

Die Wissensstadt Salzburg, ein idealer Ort für kluge Köpfe zum Lernen, Forschen, Studieren, Leben und Arbeiten.

Alle Stipendien im Überblick

Marko Feingold-Preis

Wissensstadt, Land Salzburg und Universität stiften alle drei Jahre den Marko Feingold-Preis, der mit € 4.500,- dotiert ist. Ins Leben gerufen wurde der Preis 2013 anlässlich des 100. Geburtstags des Namengebers. Ausgezeichnet wird eine Dissertation, die sich mit der materiellen Kultur, dem Leben und/oder der Arbeit der jüdischen Bevölkerung sowie deren Einfluss auf das gesellschaftliche Leben oder deren Verfolgung und Vertreibung auseinandersetzt.

2013 erhielt der Historiker Jacob Eder den Hauptpreis für seine Untersuchung über die Reaktion westdeutscher Politiker und Diplomaten auf die zunehmende Auseinandersetzung der US-amerikanischen Gesellschaft mit der Geschichte des Holocausts seit den 1970er Jahren. Der Anerkennungspreis ging an die Theologin Susanne Lechner-Masser, die sich mit Unterrichtsmitteln und Lehrbüchern für jüdische Kinder auseinander gesetzt hat. 2016 wurde der Preis an die deutsche Kunsthistorikerin Annika Wienert vergeben. In ihrer Dissertation beschäftigte sie sich mit der Architektur der Vernichtungslager Belzec, Sobibór und Treblinka.

Marko Feingold (* 1913)

Marko Feingold ist der älteste Holocaust-Überlebende Österreichs. Seit 1979 ist er Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg und betreut die Salzburger Synagoge. Als Zeitzeuge hält er regelmäßig Vorträge in Schulen über seine Erlebnisse in Konzentrationslagern und über das Judentum. Feingold war an der Gründung und Weiterführung des Zentrums für jüdische Kulturgeschichte an der Uni Salzburg beteiligt. Die Stärkung der jüdischen Gemeinden in Österreich ist ihm ein großes Anliegen.

Erika Weinzierl-Forschungsstipendium

Gemeinsam mit dem gendup – Zentrum für Gender Studies und Frauenförderung der Universität Salzburg wird das Erika Weinzierl-Forschungsstipendium vergeben. Gefördert werden Arbeiten, die sich innovativ mit Fragen der Frauen- und Geschlechterforschung auseinandersetzen. Das Stipendium ist mit € 1.800,- dotiert. Es können laufend Dissertationsprojekte eingereicht werden.

Erika Weinzierl (* 1925, † 2014)

Namensträgerin für das Stipendium ist die „Grande Dame“ der österreichischen Zeitgeschichtsforschung, em. Univ.-Prof.in Erika Weinzierl. Die Historikerin war über Jahre in Forschung und Lehre an der Paris Lodron Universität Salzburg tätig – damals als eine der ersten Professorinnen Österreichs.