Und es hat Klick gemacht

Mit einem Klick beginnen die meisten Geschichten im Fotohof Archiv. Der Fotohof am Stadtwerk ist Zentrum für künstlerische Fotografie – und das weit über Salzburgs Grenzen hinaus. Seit 2014 gibt es, nur wenige Meter entfernt, ein eigenes Archiv samt Foto-Werkstatt. Mitten in Lehen lagern besondere Fotografien von internationalen und österreichischen Künstler*innen. 

Ein Klick und ein Foto schafft es, Geschichten zu erzählen, Intimität einzufangen oder besondere Ereignisse festzuhalten. Fotografie ist demnach mehr als eine Kunstform. Ein Foto wird zum gesellschaftlichen Gedächtnis. Wer von uns freut sich nicht, wenn man alte Fotos am Dachboden findet und so in Erinnerungen schwelgen kann.

Besonders gut geht das im Fotohof Archiv. Zwar wird hier nicht im eigenen Familienalbum geblättert, trotzdem weht ein Hauch Nostalgie mit, wenn im stark gekühlten Archiv mit weißen Handschuhen große Fotografien von namhaften Künstler*innen aus den Boxen geholt werden. Negative und Originalfotos werden hier gesichert, digitalisiert, restauriert und fachkundig aufbewahrt. Zusätzlich zu den Archivräumen gibt es einen kleinen Ausstellungsraum sowie einen Arbeits- und Schulungsraum, außerdem darf eine analoge Dunkelkammer nicht fehlen.

Wissensstadt Salzburg Archiv

Im Fotohof Archiv sind alte Fotografien und Negative von berühmten Fotograf*innen gut aufgehoben.

Foto-Erbe in den Sammlungen 

Im Archiv lagern die fotografischen Nachlässe berühmter Fotograf*innen, wie zum Beispiel Hans Rustler, Inge Morath, Gerti Deutsch und Peter Dressler. Ein Großteil der Archivalien wird im Auftrag der jeweiligen Künstler*innen oder Eigentümer*innen verwaltet. Die Werke liegen nicht nur in den dunklen, kalten Kammern, sondern werden bei Ausstellungen oder durch Publikationen öffentlich sichtbar. So gelingt es dem Fotohof, die Arbeiten vor dem Vergessen zu bewahren und im Kulturbetrieb zu verankern. Ein Teil der vorhandenen Bilder wurde bereits digitalisiert und ist über die Homepage abrufbar.

Das Archiv des Fotohofs ist nicht nur Depot, sondern ebenfalls Ausstellungsraum. Auf der Website gibt es detaillierte Infos zu den jeweiligen Fotografien. Aktuell (Stand Mai 2020) ist das neu entdeckte und erstmals ausgestellte Spätwerk „Moving and Growing“ (London 1952) der britisch-österreichischen Fotografin Edith Tudor-Hart zu sehen. Die Fotos vereinen die bestimmenden Elemente im Leben der Künstlerin: die Erziehung von Kindern und die sozial engagierte Fotografie.

FOTOHOF archiv
Kurt Kaindl
Sparkassenstraße 2, 5020 Salzburg
www.fotohof.at
Tel. 0662 849296

Lange Geschichte kurz erzählt

Seit der Gründung im Jahr 1981 ist der Fotohof Arbeits-, Forschungs- und Kompetenzzentrum für Fotografie in Salzburg. Für die damalige Zeit war das eine echte Besonderheit. Seit fast vierzig Jahren dreht sich dort alles um die Auseinandersetzung mit künstlerischer Fotografie. 2012 übersiedelte der Fotohof vom Nonntal ins Stadtwerk in Lehen, seit 2014 gibt es in der Sparkassenstraße das Fotohof Archiv. Das Team im Fotohof organisiert und präsentiert Ausstellungen, veranstaltet Vortrags- und Gesprächsreihen, baut eine Bibliothek auf und publiziert im Eigen-Verlag Fotokunstbücher. Ungefähr zehn Ausstellungen sind jedes Jahr in der Galerie zu sehen, außerdem sind ständig mehrere Wanderausstellungen in Europa und in den USA auf Tour. Neben namhaften internationalen Künstler*innen werden auch wichtige österreichische Fotokünstler*innen präsentiert. Die öffentlich zugängliche Fachbibliothek umfasst mehr als 10.000 verschiedenen Büchern, Katalogen und Zeitschriften und wird laufend ergänzt. Damit hat der Fotohof eine der umfangreichsten Bibliotheken für Fotografie nach 1945 in Österreich. Der Verlag Fotohof edition gibt Bücher und Kataloge von österreichischen und internationalen Fotograf*innen heraus. Für viele ausgestellte Künstler*innen werden in limitierter Auflage Editionsmappen produziert. Der Fotohof gibt sein Wissen über Fotografie auch weiter. In unterschiedlichen Workshops und Kursen steht neben dem Erlernen der handwerklichen Techniken das „Sehen-lernen“, also die Schärfung der persönlichen Wahrnehmung, an oberster Stelle.