Show and tell: Wie Wisskomm die Forschung bereichert

Von Wissenskommunikation profitieren wir alle! Weil wir das Thema so wichtig finden, haben wir acht Stipendien für die Winter/Spring School „Wissenschaft kommunizieren“ vergeben. 

Durch die Pandemie wird die breite Gesellschaft mit so vielen Forschungsergebnissen konfrontiert, wie selten zuvor. Kaum ein Beitrag in den Medien vergeht, ohne die wissenschaftliche Einschätzung von Expert:innen. Sie sprechen, aber fühlt sich das Publikum angesprochen? Aufgabe von Wissenschaftskommunikation ist es, diese Barriere zwischen Forschung und Gesellschaft zu beseitigen. Aber auch abseits von Corona bringt Wissenschaftskommunikation viel: Bürger:innen und Forscher:innen sprechen auf Augenhöhe miteinander und stellen fest, dass sie mit- und voneinander lernen können. Durch Wisskomm-Formate erfahren die Menschen mehr über die Arbeit, die in den Salzburger Wissenseinrichtungen passiert, entdecken Neues und nehmen an Veranstaltungen teil. Das fördert nicht nur den interdisziplinären Austausch und die Identifikation mit der eigenen Stadt, sondern macht auch stolz auf ihre Leistungen.

In der universitären Ausbildung, ist die Wissenschaftskommunikation leider noch kein großes Thema. Immer mehr junge Forscher:innen wünschen sich aber, ihre Forschungsarbeit außerhalb der Scientific Community zu teilen und damit mehr Menschen zu erreichen. Aber wie geht man das am besten an?

Einführung für Nachwuchskräfte

Um Nachwuchswissenschaftler:innen auf diesem Weg zu unterstützen, haben wir erstmals Stipendien für die digitale Winter bzw. Spring School Wissenschaft kommunizieren, einer gemeinsamen Fortbildung von Wissenschaft im Dialog und der Agentur con gressa, vergeben. Wir freuen uns, acht Wissenschaftlerinnen der Universität Salzburg (FB Psychologie, Chemie und Physik der Materialien, Kommunikationswissenschaft), der Universität Mozarteum (Forschungsmanagement), der FH Salzburg (FB Biomedizinische Analytik) und der Pädagogischen Hochschule (Institut für Bildungswissenschaften und Forschung) einen ersten Einblick in das Feld der Wisskomm zu ermöglichen.

Wissenschafts-PR, Strukturen und Formate der Wissenschaftskommunikation, Social Media, Kommunikationsstrategien, Wissenschaftsjournalismus und viele Fallbeispiele sind Themen der dreitägigen Online-Fortbildung.

Wissenschaftskommunikation ist sehr dynamisch und die Möglichkeiten vielseitig, da ständig neue Tools und Kommunikationskanäle aufpoppen. Vom TikTok-Video auf die Bühne eines Science Slams, über die Forschungsarbeit im Podcast quatschen oder doch einen eigenen YouTube Kanal starten?

Das sagen die Teilnehmerinnen

Zwei Forscherinnen haben bereits Ende Jänner an der Schulung teilgenommen. Die Spring School findet Anfang April statt.

„Es war spannend, in ein neues Feld des akademischen Forschungs-„Dunstkreises“ Einblicke zu bekommen!“

 

„Ich kann sowohl kurz- als auch langfristig gesehen vom behandelten Stoff profitieren — einerseits vor dem Hintergrund, dass ich meine Dissertation auch jetzt bereits nach außen verständlich kommunizieren können muss, sei es für Papers, Vorträge oder Interviewpartner*innen, und andererseits, weil es nach der Dissertation ja weitergehen sollte und hier dieses Wissen besonders nützlich sein wird.“

 

„Es hat aufgezeigt wie wichtig eine starke zentrale Stelle innerhalb einer Organisation für die Wissenschaftskommunikation ist und wie wichtig es wäre, dass Wissenschaftler:innen über diese Stellen ihr Wissen an die breite Masse bringen.“

Lernen von den Profis

Wissenschaft, die humorvoll, klar verständlich und alltagstauglich Wissen vermittelt, haben wir am liebsten. Allen, die sich jetzt fragen, wie das aussehen kann, empfehlen wir die Arbeit dieser drei Profis.

Auf seinem Kanal M.E.G.A. erklärt uns regelmäßig Molekularbiologe Martin Moder mit Zucchini, Puppen und Orangen alles rund um das Corona-Virus und beantwortet amüsant und klar verständlich viele Fragen zur Pandemie.

Schon lange vor Corona war maiLab, der YouTube Kanal von Mai Thi Nguyen-Kim, unsere Anlaufstelle für allerhand Fragen. Themen aus den Bereichen Beauty (Braucht meine Haut Mizellenwasser oder Aktivkohle?), Ernährung (Ist Kurkuma wirklich so gesund?), Lifestyle (Was macht Yoga mit uns?) und Gesellschaft (Klimawandel, Spielsucht, Gender Pay Gap, Pflegekrise) greift die Chemikerin auf, spaltet sie in ihre Einzelteile, stellt Vergleiche an, argumentiert nachvollziehbar und spickt ihre Aussagen mit vielen Quellen.

Wer allgemein mehr über Wisskomm erfahren und coole internationale Beispiele kennenlernen möchte, dem empfehlen wir den Vortrag Science and Storytelling von Jessica Wade vom Imperial College London, den sie für Wissenschaft im Dialog gehalten hat.

Gibt’s Podcasts, Videokanäle oder Sciencefluencer aus Salzburg? Wir freuen uns über Hinweise und Tipps.